Helgoland - Blick vom Oberland

Helgoland – Mai 2025 – Tag 4

Helgoland als Urlaubsort

Hel­go­land als Insel ist schön! Gemein­sam mit der Düne bie­tet der Ort eini­ge Mög­lich­kei­ten zur Erho­lung, zur Erkun­dung der Natur und zum Ein­tau­chen in deut­sche Geschich­te.

Hier das Denk­mal für Hoff­mann von Fal­lers­le­ben, der hier das “Lied der Deut­schen”, den Text unse­rer Natio­nal­hym­ne.

Die Bri­ti­sche Armee ver­such­te 1947, die Insel mit einer der größ­ten nicht-nuklea­ren Explo­si­on von meh­re­ren tau­send Tor­pe­dos und Bom­ben zu zer­stö­ren. So ent­stand das Mit­tel­land.

“Tou­ris­mus­tech­nisch” hin­ter­lässt die Insel bei mir jedoch ein gemisch­tes Gefühl!

Der Ort ist mei­nes Erach­tens sehr deut­lich auf den Tages­tou­ris­mus aus­ge­legt. Mor­gens kom­men die Schif­fe an und ent­las­sen Men­schen­mas­sen aus ihren Bäu­chen, die sich ent­lang der Fisch­bu­den in den Ort und auf das Ober­land ergie­ßen. Die Geschäf­te sind ganz klar auf den zoll- und steu­er­frei­en Ein­kauf aus­ge­rich­tet. Des­halb ist die Insel vor dem Ansturm der Tages­tou­ris­ten sowie nach der Abrei­se der Tages­gäs­te ein Ort der Ruhe.

Lei­der bedeu­tet das auch, dass der Ort von Alkohol‑, Ziga­ret­ten- und Par­fum­lä­den geprägt ist. Die Gas­tro­no­mie ist teil­wei­se sehr “ein­fach” bis “gut­bür­ger­lich” aus­ge­rich­tet. Wer eine kuli­na­ri­sche Ent­de­ckungs­rei­se plant, soll­te sich bes­ser ande­re Orte aus­su­chen. Vor 10 Uhr und nach 18 Uhr ist damit im Wesent­li­chen auch “tote Hose”.

Eben­so hin­ter­lässt der Bau­stil — natür­lich auch der Wie­der­auf­bau­pha­se in den 1950er Jah­ren geschul­det — das Gefühl, dass die Zeit in den 80er Jah­ren des 20. Jahr­hun­derts ste­hen geblie­ben ist. An einer Wand­ta­fel wird das als

“Wie­der­auf­bau­ar­chi­tek­tur im kar­gen skan­di­na­vi­schen Stil — auf­ge­lo­ckert durch eine fein auf­ein­an­der abge­stimm­te Farb­ge­bung […]”

geprie­sen. Nun ja! Dass eini­ge “Fach­leu­te” die Insel des­halb aber als “Blaue Mau­ri­ti­us der Archi­tek­tur” bezeich­nen, fin­de ich schon sehr mutig.

Ich inter­pre­tie­re die­se eher fol­gen­der­ma­ßen: “Wir haben das in den 50ern so gebaut und solan­ge die Tou­ris­ten trotz­dem kom­men, müs­sen wir da auch nicht unnö­tig Geld in Ver­än­de­run­gen inves­tie­ren”.

Lei­der ist Kar­ten­zah­lung auch auf die­ser doch tou­ris­tisch so inter­es­san­ten Insel noch nicht über­all ange­kom­men. Ins­be­son­de­re gilt das auch für den Auf­zug ins Ober­land oder den Zutritt in die Bun­ker­an­la­gen. Aber sei’s drum.


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